September 2011

Heute ein Rückblick auf den turbulenten September und unsere MeteoShow mit dem Wochenendwetter

Teils sommerlich verabschiedet sich der September 2011 von uns, und so wird dieser Monat der achte in diesem Jahr sein, der zu warm ausfällt. Wir wollen aber nicht nur auf den Monat zurückblicken, sondern auch voraus auf das verlängerte Wochenende.

Darum beginnen wir diese Wetter News wie jeden Donnerstag mit der MeteoShow, der Wettervorhersage für die kommenden Tage im Video:

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September 2011 - Monat mit Höhen und Tiefen
So endete der Monat so warm, wie er begonnen hat. Doch ironischerweise fand das "sommerlichste" Wetter ziemlich genau ab dem Herbstanfang, also dem 23.09. statt. Denn erst dann konnte sich mit Hoch Renee auch ruhiges und trockenes Wetter durchsetzen. 

Auch zu Beginn des Monats starteten wir warm, und wie in der MeteoShow vom 01.09.2011 noch zu sehen ist, war diese Wärme einem ex-Hurrikan namens IRENE geschuldet, der auf seiner Vorderseite die warme Luft heranbrachte. Doch waren ruhige und trockene Phasen zunächst nur von kurzer Dauer. Schon am Sonntag, dem 03.09., zogen wieder Schauer und Gewitter über Deutschland hinweg.

Etwas kühler, vor allem aber weiterhin sehr wechselhaft ging es in die zweite Septemberwoche, wobei unter dem steuernden Tief ERICH immer wieder windige Bedingungen herrschten mit stürmischen Böen (siehe Abb. 4). Dabei zogen immer wieder Schauer und Gewitter über Deutschland hinweg.

Unwetterlage am 11.09.
Ständig wurde dabei auf den Vorderseiten der Tiefdruckgebiete von Südwesten her instabile feucht-warme Luft herangeführt, in der sich dann teils kräftige Schauer und Gewitter bilden konnten. Den zweifellosen Höhepunkt der Unwetter erlebte man dann am Sonntag, dem 11.09.2011, als in einem Korridor von Südwest nach Nordost über Deutschland kräftige Schauer und Gewitter entstanden.

Eine so genannte Superzelle hat dabei rund um Bernburg (Sachsen-Anhalt) gewütet mit Orkanböen, Starkregen und großkörnigem Hagel, auch ein Tornado wurde dokumentiert. In einigen Dörfern waren 80 Prozent der Häuser stark beschädigt, die Aufräumarbeiten dauern teils bis heute noch an.

Das Auf und Ab ging dann zur Monatsmitte hin weiter - zunächst wurde erneut warme und feuchte Luft herangeführt, die unter leichten Hochdruckeinfluss geriet. Beendet wurde diese kurze Schönwetterphase dann durch teils kräftige Schauer und Gewitter, beispielsweise kamen in Hof in Bayern am 17.09. in 24 Stunden 40 Liter pro Quadratmeter vom Himmel (Abb. 5).

Nachfolgend rückte polare, hochreichend kalte Meeresluft von Nordwesten heran. Dies werden besonders die Besucher des Trachten- und Schützenzugs am ersten Sonntag auf dem Oktoberfest in München (18.09.11) noch in Erinnerung haben. Denn nach einem warmen Samstag mit einzelnen Gewittern regnete es an diesem Tag beständig, am darauf folgenden Montag (19.09.) wurde am Flughafen Franz-Josef Strauß eine Höchsttemperatur von gerade 9,4°C erreicht - nach 25,1°C am Samstag zuvor (Abb. 6). In den Alpen schneite es in dieser höhenkalten Luft kräftig, wodurch die Schneefallgrenze im Berchtesgadener Land bis knapp 700 Meter absank. Die folgende Fahrt vom Bodensee aus dokumentiert den winterlichen Eindruck sehr schön:

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Die Statistik
Vergleicht man den Monat September bis zum 27. des Monats mit dem langjährigen Mittel der Jahre 1961 bis 1990, so lässt sich bereits heute mit Sicherheit sagen, dass dieser Monat der achte zu warme in diesem Jahr sein wird. Dabei wird es im Nordwesten eine positive Abweichung von etwa einem Grad geben, meist liegt sie bei 2 Grad, an einigen Stationen wird der September wohl auch um 3 Grad wärmer als im Mittel ausfallen, am wärmsten in der Süd- und Osthälfte (Abb. 1).

Durch die oben angesprochenen Starkregentage ergibt sich eine deutlich unterschiedliche Niederschlagsverteilung. Während im Südwesten häufig nicht einmal die Hälfte des Monatssolls an Niederschlag fiel, fällt der Monat im Osten teils deutlich zu nass aus. Teils fiel über 50% mehr Regen als im langjährigen Durchschnitt, in Hof in Bayern fiel sogar über 70% mehr (Abb. 2).

Dennoch war der Osten Deutschlands nicht nur die nasseste, sondern zugleich die sonnenscheinreichste Region (Abb. 3). Bis zum 27. schien zum Beispiel die Sonne in Sachsen gebietsweise um ein Fünftel mehr als die langjährigen Mittelwerte. Im übrigen Deutschland lag man bis dahin meist im Bereich des Normalen und wird wohl mit etwas mehr Sonnenschein als üblich aus dem Monat herausgehen. Defizite in der Sonnenscheindauer gibt es nur in Küstennähe, da dort immer wieder Ausläufer nördlich vorbeiziehender Tiefs mit ihren Wolkenfeldern streiften.