Weltwetterübersicht

Heute etwas mehr zum aktuellen Thema: Hurrikan, Taifun und tropischer Wirbelsturm.

Welche markanten Weltwetterereignisse sind in der kommenden Woche zu erwarten? Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Montag. Dieser Index deutet auf signifikante Änderungen einzelner Parameter hin, also negative sowie positive Abweichungen vom Normalwert. Sehen wir uns dazu die Entwicklung in Nordamerika, Europa und Südostasien etwas genauer an.

Nordamerika
Zum aktuellen Ereignis passt auch unsere heutige Weltwetterübersicht. Der Hurrikan IRENE erzeugt nämlich deutliche Signale im Wind-, Temperatur- und Niederschlagsfeld. Der stündliche Mittelwind in den letzten 24 Stunden lag, in den vom Hurrikan IRENE betroffen Gebieten, bei etwa 35 bis 80 km/h. Spitzenböen erreichten 111 bis 150 km/h. Hinzu kommt der Starkregen, dieser fällt verbreitet und zum Teil mit extremen Mengen. In Richmond/Byrd VA wurden beispielsweise innerhalb von 12 Stunden 115 Liter pro Quadratmeter gemessen. Es geht auch intensiver: In Coatesville PA wurden seit gestern 22 Uhr (MESZ) bis heute 07 Uhr (MESZ) erstaunliche 253 l/m² registriert. Teils konnte ein 12-stündiger Luftdruckfall von 50 hPa gemessen werden. Etwa gegen Mitternacht hatte das Starkregengebiet New York erreicht. Dort sind heute bereits bis 08:00 Uhr (MESZ) zwischen 60 bis 100 Liter pro Quadratmeter gefallen.

In den nächsten Stunden wird das Hauptwindfeld NY überqueren. Bis zum Montag wird IRENE den äußersten Südosten Kanadas erreicht haben. Auch dort werden hohe Windgeschwindigkeiten und Starkregen erwartet. Die Provinzen an der Atlantikküste sind in voller Alarmbereitschaft. Zwar wird IRENE am Montag nicht mehr als Hurrikan eingestuft, aber ein ehemaliger tropischer Wirbelsturm hat in diesen nördlichen Breiten immer ein hohes Unwetterpotential.

Südostasien
Auch andere Regionen der Erde sind im Moment von Wirbelstürmen bedroht. Diese Stürme sorgen zwangsläufig für Abweichungen in der Temperatur, in den Windgeschwindigkeiten und in den Niederschlagsmengen. Auf einer riesigen Fläche wird kalte mit warmer Luft verwirbelt und starke Auf- und Fallwinde sorgen in der Folge für Hagel, Starkregen und produzieren nebenbei mit Leichtigkeit Orkanböen. Der Blick richtet sich auf die zwei Gebilde NANMADOL und TALAS. NANMADOL ist bereits ein ausgewachsener Taifun und TALAS scheint sich in den nächsten Tagen von einem tropischen Sturm in einen Taifun zu verwandeln. Fast 50.000 Menschen waren vor dem Taifun NANMADOL im Norden und Osten der Philippinen geflüchtet. Nun hat der Sturm die Inselgruppe größtenteils überquert und nimmt Kurs auf Taiwan. Am Montag oder Dienstag wird er dann die chinesische Küste erreichen, soll sich aber auf dem Weg dorthin abschwächen. Die Prognosen für TALAS sind noch unsicher, aus heutiger Sicht soll sich der Sturm nach Norden bewegen und dabei verstärken. Am Donnerstag könnte er dann auf die südlichsten Küstenregionen Japans treffen. Dies würde für Japan erneut eine knifflige Situation bedeuten.

Europa
In Europa sieht es wesentlich entspannter aus. Ins Blickfeld rückt aber Skandinavien, denn dort treffen aktuell zwei sehr unterschiedliche Luftmassen aufeinander. In Dänemark, Norwegen und Schweden, aber auch in Finnland kann es in den nächsten drei Tagen intensive Regenereignisse geben. Ab Mittwoch beruhigt sich das Wetter dort spürbar.