Sonne im Winter

Die Sonne scheint in diesen Tagen teilweise von früh bis spät, aber sie hat längst noch nicht die Kraft wie im Sommer.

Blauer Himmel und strahlende Sonne - in den Sommermonaten laden beide zum Bummeln, zu einem Latte Macchiato im Straßencafé oder zu einem Besuch im Freibad ein. Im Moment allerdings, sehen Himmel und Sonnenschein zwar verlockend aus - tatsächlich aber ist es doch deutlich kälter, als der Blick aus dem Fenster allein vermuten lässt (Abb.2).

Die Erde bewegt sich auf einer elliptischen Bahn um die Sonne (Abb.3). Der Wechsel der Jahreszeiten liegt aber nicht an den unterschiedlichen Entfernungen, die die Erde im Laufe eines Jahres zur Sonne hat. Denn gerade erst hat die Erde den sonnennächsten Punkt, das Perihel, auf ihrer Bahn durchlaufen. Im Sommer wird sie dagegen den sonnenfernsten Punkt, das Aphel, passieren. Die jeweiligen Entfernungen der Erde zur Sonne betragen rund 147 Mio.km (Winter) beziehungsweise 152 Mio.km (Sommer).

Sommer, Frühling, Herbst und Winter - der Wechsel der Jahreszeiten auf der Erde ist vielmehr die Folge der Neigung der Achse, um die sich die Erde dreht. Die sogenannte Erdachse ist, im Vergleich zur Sonne um 23,5 Grad geneigt. In Abb.3 ist zu sehen, dass die Nordhälfte der Erde, durch die Neigung der Erdachse, in den Wintermonaten der Sonne abgewandt ist. In den Sommermonaten dagegen ist die Neigung der Erdachse dafür verantwortlich, dass die Nordhälfte der Sonne zugewandt ist. Das bedeutet, die Sonnenstrahlen treffen mit unterschiedlichen Einfallswinkeln auf die Erde.

In der Mitte Deutschlands beträgt der Winkel im Sommer 63,5 Grad, im Winter dagegen beträgt er nur 16,5 Grad. Die Sonne geht durch die Neigung der Erdachse bedingt, in den Wintermonaten später auf und früher unter. Die Zeit, in der die Sonnenstrahlen ihre Wirkung auf der Erde entfalten könne, ist also auf der Nordhälfte in den Sommermonaten deutlich länger.

Auf der Südhalbkugel sorgt die Neigung der Erdachse dafür, dass es dort im Moment sommerliche Temperaturen gibt - so zum Beispiel in Kinshasa. Aber wir können beruhigt sein. So lange sich die Erde dreht, werden auch wir auf der Nordhalbkugel in ein paar Monaten wieder in den Genuss sommerlicher Temperaturen kommen, die wir dann im Straßencafé oder aber im Freibad genießen können.