Wie war der Januar?

Schauen wir uns den Januar etwas genauer an. War der erste Monat des Jahres zu kalt?

Umstellung der Großwetterlage und Januarrückblick

In der neuen Woche stellt sich die Wetterlage in Deutschland zumindest mittelfristig um. Noch liegen wir im Einflussbereich trocken-kalter Festlandsluft, welche aus östlichen Richtungen zu uns gelangt. In den nächsten Tagen wird sich dieses Strömungsmuster grundlegend verändern. Die allgemeine Höhenströmung schwenkt zunehmend auf westliche Richtungen. In der Folge erreicht uns mit auffrischendem Wind wieder milde Meeresluft und diese führt zwangsläufig zu einer deutlichen Frostabschwächung.

Vorerst muss jedoch die bereits eingeflossene Kaltluft „ausgeräumt“ werden. Daher werden der Montag und der Dienstag vielerorts noch zu kalt ausfallen, ehe es ab Mittwoch von Westen her zu einer deutlichen Milderung kommt.

Temperaturentwicklung im Januar
Der Januar startete zu kalt, ehe es zur Monatsmitte hin deutlich zu mild wurde. Teils konnten positive Temperaturabweichungen von 10 Grad gegenüber dem üblichen Klimamittelwert gemessen werden. In der Monatsabrechnung fällt der Januar folglich zu mild aus. Die Abweichungen liegen deutschlandweit bei +0,4 bis +3 Grad Celsius.

Niederschlagsverteilung im Januar
Der Niederschlag konzentrierte sich auf die Mitte Deutschlands, dort fielen im Schnitt 90 bis 154% der üblichen Menge für den Monat Januar. Dies verschärfte, neben dem Tauwetter, die Hochwassersituation vor allem an den Ober- und Mittelläufen der Flüsse drastisch. Im Norden sind bisher 60 bis 100% des Monatsmittels erreicht. Südlich des Mains wurden bisher 75 bis 105 Prozent der sonst üblichen Niederschlagssumme für den Monat Januar registriert. Somit kann der Januar als normal bis leicht zu feucht bezeichnet werden. Extreme Abweichungen zum Klimamittel wurden nicht erreicht.

Sonnenschein im Januar
In der Mitte Deutschlands hielt sich die Sonne im Januar wirklich sehr zurück. Vielerorts zeigte sich die Sonne über Tage hinweg nicht am Himmel. Hier erkennt man auch den Zusammenhang zwischen Niederschlag und Sonnenscheindauer. Bisher wurden im mittleren Deutschland nur etwa 30 bis 70% der Sonnscheinstunden für den Monat Januar erreicht. Dieses Wochenende wird die Bilanz jedoch noch etwas aufbessern können. Sonst liegt Deutschland voll im Soll, verbreitet konnten bisher 70 bis 100 Prozent des Monatsmittels erreicht werden.

Weitere Entwicklung
Wie anfangs erwähnt, stellt sich die atmosphärische Grundströmung in den nächsten Tagen um. Erst zur Mitte des Februars deuten einzelne Signale auf einen neuerlichen Kaltluftvorstoß hin. Allerdings sind diese Anzeichen noch nicht sehr sicher und ab Mitte Februar hat es der Winter schon etwas schwerer sich im Tiefland zu etablieren. Zum einen steht die Sonne höher am Himmel und zum anderen macht sich der Tagesgang der Temperatur bereits leicht bemerkbar. Dennoch ist ein Wintercomeback nicht ausgeschlossen, auch wenn vorerst eine recht milde Witterungsphase bevorsteht.