Silvester 2010

Das Wetter zum Jahreswechsel ist in Deutschland recht uneinheitlich.

Für einige von uns bleibt zu hoffen, dass der vielfach geäußerte Wunsch "Guten Rutsch" nicht zu wörtlich gemeint ist. Denn das Wetter verläuft in einigen Teilen Deutschlands doch einigermaßen unruhig zum Wechsel in das Jahr 2011. Wind, Schnee, Regen und Glätte im Norden, frostige Ruhe im Süden.

Ein Tief wird kommen...
Wie man in der oben gemachten Zusammenfassung erahnt, haben wir es zum Jahresausklang also weiter mit einer Zweiteilung in Deutschland zu tun, wie es ja bereits jetzt schon der Fall ist zwischen sehr kaltem Osten bei teils strengem Dauerfrost und mildem Südwesten bei zarten Plusgraden.

Diese Luftmassengrenze wird auch bis zum Ende des Jahres 2010 Bestand haben, natürlich bei leichter Verschiebung. Interessant wird es mit der so genannten Frontalzone, die sich Donnerstag zwischen Grönland, dem Süden Skandinaviens und Polen etabliert.

Dabei streckt ein Tief Vesna, das sich weit weg im Nordmeer befindet, mit seinen Ausläufern seine Finger nach den Küsten Deutschlands aus, die Donnerstagabend an den Küsten neben Schnee auch bereits etwas Regen bringen kann. Und dies bedeutet besonders in Richtung Ostsee und Mecklenburg-Vorpommern die Gefahr von Glatteis nach der extrem frostigen Vorwitterung. Auch der Wind wird im Küstenbereich auffrischen. Weiter südlich verläuft das Wetter am Donnerstag weiter ruhig bei einer Mischung aus Hochnebel und Nebel, aber auch sonnigen Ecken.

Gefährliche Glätte von Norden
Für den Start in den Silvestertag haben wir es von Norden her also häufig mit Glätte zu tun, während sich die Niederschläge von den Küsten weiter in Richtung nördliche Mittelgebirge vorarbeiten. Die Mengen, die dabei fallen, sind wahrscheinlich nicht hoch. Aber es kann außer Schnee immer häufiger auch etwas Regen dabei sein, wobei sich die Gefahr durch Glatteis weiter im Norden Deutschlands ausbreitet. Zögerliche Entspannung gibt es dann im Tagesverlauf von der Nordsee her.

Für die Silvesternacht interessanter ist aber eine rasante Entwicklung, die in den Vorhersagemodellen prophezeit wird. Demnach entsteht aus eine Störung bei Grönland ein weiteres Tief, das sich schnell verstärken und in Richtung Norwegen ziehen soll. Während man es also zum Jahreswechsel in der Mitte Deutschlands mit dem schwachen Ausläufer von "Vesna" zu tun hat, sorgt dieses Tief Nummer zwei dann in den ersten Stunden des neuen Jahres für erneut auflebenden leichten Schneeregen oder Regen an den Küsten, sodass man häufig mit Glätte und zudem mit Sturmböen aus West rechnen muss (siehe Abb. 2 und 3). Die Temperatur steigt dabei im Verlauf der Nacht eher an (Abb. 4)

Im Süden ruhiger und kälter
Der Süden Deutschlands dagegen profitiert noch von dem Hoch bei den Britischen Inseln (Abb. 2). Die Silvesternacht wird südlich von Taunus, Thüringer Wald und Vogtland dementsprechend ruhig verlaufen, höchstens ein bisschen Schneegriesel ist hier und da möglich. Der heranrückende Tiefausläufer sorgt allerdings auch hier für dichtere Wolken, die von Norden im Verlauf der Nacht heranrücken, und auch die Nebelneigung nimmt zu (Abb. 5 und 6).

Dies gilt insbesondere ab Mitternacht, weil die Böller viele so genannte Kondensationskerne in die Luft transportieren, an denen sich unterkühlte Wassertröpfchen oder Eiskristalle anlagern können. Diesen Effekt der zusätzlichen Nebelbildung zum Jahreswechsel kann man bei ruhigen Hochdrucklagen immer wieder beobachten.

Fazit: "Guten Rutsch" nicht zu wörtlich nehmen
Wir wünschen Ihnen dabei ein glückliches und gesundes Neues Jahr, achten Sie in der Nordhälfte Deutschlands aber besonders auf glatte Straßen, damit Sie auch unbeschwert "hinein rutschen" können. Ausschließlich im übertragenen Sinne, versteht sich.