Hochwasser-Bericht

Den Süden Brandenburgs traf es bisher am schlimmsten, aber auch Sachsen-Anhalt ist zunehmend betroffen

Besonders heftig hat es den Süden Brandenburgs getroffen. Weiter bangt man, dass die Dämme im Einflussbereich von Spree, Schwarzer Elster und Lausitzer Neiße halten. Besonders die Städte Herzberg, Bad Liebenwerda und Elsterwerda. Letztere musste in Teilen evakuiert werden. 

Dabei ist zunächst vor allem die Frage von entscheidender Bedeutung, ob denn in den kommenden Tagen noch verschärfend Niederschläge zu erwarten sind. Dies klärt unsere Kollegin im Wetterbericht im Rahmen der MeteoShow:

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Lage in Brandenburg
Das größte Sorgenkind ist auch am heutigen Donnerstag noch der Süden Brandenburgs. Meist verharren die Pegel derzeit auf hohem Niveau oder sinken nur sehr langsam. Dies erfüllt die Anwohner im Einflussbereich der Schwarzen Elster, der Lausitzer Neiße und der Spree mit großer Sorge. Wie eingangs schon erwähnt ist hier speziell die Schwarze Elster das Sorgenkind. Matthias Platzeck, Ministerpräsident des Landes Brandenburgs, sprach von dem "schlimmsten Hochwasser dieses Jahres". Hier ein Bericht der Nachrichtensendung heute im ZDF vom 29.09.2010:

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Zuerst wurden am Mittwoch Teile der Stadt Elsterwerda evakuiert. 2500 Menschen flohen, 150 Patienten des Krankenhauses wurden in Krankenhäuser der umliegenden Ortschaften per Hubschrauber ausgeflogen. Der Pegel der Schwarzen Elster liegt derzeit bei etwa 350 cm und damit doppelt so hoch wie normal.

Kritisch wurde es auch in Herzberg, wo der Deich zeitweise drohte, unterspült zu werden. Er konnte bis Donnerstagmorgen nur durch 30.000 Sandsäcke gerettet werden, die Feuerwehren und andere Einsatzkräfte heranschafften. Hohen Druck auf die Deiche gibt es auch in Bad Liebenwerda, wo der Pegel bei über 3 Metern auf hohem Niveau verharrt. Die lang gezogene Scheitelwelle wird diesen auch nur sehr langsam sinken lassen, sodass weiterhin Gefahr besteht. Vielerorts bestand noch Alarmstufe 4 (= AS 4), also Katastrophengefahr (Abb. 2).

Ganz ähnlich sieht es an Spree und Lausitzer Neiße aus. Hier wurde in Spremberg an der Talsperre vermehrt das Spreewasser in Richtung Cottbus und Spreewald abgelassen, seitdem verharrt der Pegel auf höchstem Niveau, beziehungsweise stagniert er leicht (Abb. 3).

Lage in Sachsen-Anhalt spitzt sich zu
Das starke Hochwasser der Schwarzen Elster drückt nun weiter flussabwärts Richtung Sachsen-Anhalt in die Landschaft. In Löben im Landkreis Wittenberg wurde dabei das bisher höchste Hochwasser registriert, am Donnerstagmorgen stand der Pegel bei 325 cm, der alte Rekord aus dem Jahr 2002 und 2003 liegt bei 282 cm. Auch hier galt seitdem Alarmstufe 4.

Schon am Mittwoch kam es auch im Einflussgebiet der Elbe zu Überschwemmungen. In den letzten Hochwasser-Nachrichten berichteten wir bereits über das Kabelsketal im Saalekreis zwischen Halle und Leipzig. Während sich die Lage hier leicht entspannt, traf es am Mittwoch dann die Region Wasserburg in Gommern im Landkreis Jerichower Land. Hier standen zeitweise 30 Häuser und Höfe unter Wasser, die mit Hilfe von 13 Feuerwehren nur mühsam ausgepumpt wurden. Auch in Schönebeck an der Elbe gibt es bereits Probleme mit dem Hochwasser. Einen vollständigen Bericht zur Hochwasser-Lage in Sachsen-Anhalt mit Fotos gibt es auf den Seiten von radio SAW.