Weltwetterübersicht

Die Hitzewelle im Westen Russlands geht in die Verlängerung, in Südamerika bleibt es winterlich.

Welche bemerkenswerte Wetterereignisse gibt es in der nächsten Woche auf der Welt? Die Abbildung 1 zeigt den Extreme Forecast Index (EFI) des Europäischen Modells für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) für die Temperatur am Dienstag. Sehen wir uns, wie jeden Sonntag, einige Regionen genauer an.

  1. Russland und Osteuropa
    Nun ist zwar der Juli vorbei, mit ihm aber nicht die Hitzewelle im Westen Russlands. Eine Weltwetterübersicht ohne diesen markanten Hitzepol ist seit einigen Wochen bereits schon völlig undenkbar. Wie schon am vergangenen Sonntag zeigt der Extreme Forecast Index für die Temperatur am kommenden Dienstag erneut eine deutlich positive Abweichung zum langjährigen Mittel (Abbildung 1). Das 500-hPa-Geopotential in Abbildung 2 zeigt die Druckkonstellation in etwa 5,5 Kilometer Höhe. Hier strömt die Luft isobarenparallel, also quasi parallel zu den hier dargestellten Linien. Während Mitteleuropa im Bereich des Höhentroges liegt, befinden sich unsere östlich angrenzenden Nachbarländer auch Anfang August weiterhin auf der Trogvorderseite. Somit gelangen heiße Luftmassen aus dem östlichen Mittelmeerraum und Balkan in den Westen Russlands. Mit Hilfe der 850-hPa-Höhenkarte (Abbildung 3) lassen sich diese deutlich unterschiedlich temperierten Luftmassen klar erkennen.
    Die Abbildung 4 zeigt zahlreiche Waldbrände rund um Moskau, die bereits in den Wetternews der letzten Woche thematisiert wurden. Ein letzter Blick auf die Ensemble-Prognose in Abbildung 5 zeigt das Anhalten der Hitze in den ersten Augusttagen. Die einzelnen Modellläufe zeigen recht einheitlich Höchstwerte weit über der 30-Grad-Marke. Auch unser Ortewetter für Moskau prognostiziert weiterhin extreme Temperaturen.

  2. Mitteleuropa und Iberische Halbinsel
    Mitteleuropa bleibt in der ersten Augustwoche im Einflussbereich kühlerer Meeresluft, wodurch sich das Wetter leicht wechselhaft gestaltet und die Temperatur dabei vielerorts leicht unter dem Klimamittel liegt (Abbildung 1).
    Anders sieht die Situation dagegen auf der Iberischen Halbinsel aus. Hier herrscht derzeit bei anhaltender Sommerhitze große Trockenheit, wodurch es bereits in der letzten Woche zu Waldbränden kam. Besonders betroffen ist Portugal. Mehr als 7.000 Feuerwehrleute kämpfen dort gegen neun größere Brände und hunderte kleinerer Feuer an. Der Extreme Forecast Index für den Niederschlag (Abbildung 6) weist auch in der kommenden Woche keine größeren Niederschläge in der Region auf, wodurch Entspannung vorerst nicht in Sicht ist.

  3. Südostasien
    Bleiben wir doch mit unserer Aufmerksamkeit bei der EFI-Karte für den aufsummierten Niederschlag bis Freitag. Demnach sind positive Abweichungen besonders in Indonesien auffällig. Nachdem heftige Regenfälle in weiten Teilen Chinas eine schwere Flutkatastrophe ausgelöst haben, könnte nun auch der Inselstaat zwischen dem Indischen und Pazifischen Ozean in der kommenden Woche von länger anhaltendem und teils starkem Regen heimgesucht werden. Die Gefahr von örtlichen Überflutungen ist dabei nicht ausgeschlossen.

  4. Südamerika
    Auch der Winter auf der Südhalbkugel kann wieder einen Gang hochschalten. In den zentralen Gebieten Südamerikas, besonders im Norden Argentiniens, Südbrasilien, Uruguay und Paraguay erreichen die Temperaturen in der kommenden Woche ungewöhlich tiefe Werte (deulich blauer Kältepol in Abbildung 1).