Schnee und Buschbrand

Spannende Zeiten in den USA: Von Schneerekord über Gewitter mit Sturmböen und Buschbränden

Schon bei uns ist der Übergangsmonat März und besonders April ja bekannt für seine Launigkeit, während die warmen und kalten Luftmassen abwechselnd die Regie übernehmen. Verstärkt ist dies aber in den USA zu beobachten. Besonders im Moment, wo ein Tief die verschiedensten Luftmassen vermischt.

Schneerekord in Texas
Eine ungewöhnliche Meldung gab es daher am Donnerstag, 25. März, aus dem Bundesstaat Texas. Hier wurde in Dalhart (1.214 m ü. NN) ein neuer Schneerekord aufgestellt: Nachdem 3 Tage vorher, am 22. März 2010, beinahe 25°C erreicht worden waren, kam es an diesem Tag zu 2,1 inches (5,3 cm) Neuschnee. Für diese Station ein neuer Rekord der Tagesmenge seit Aufzeichnungsbeginn 1973.

Tornados und Hagel
Weiter im Südosten der USA herrscht dagegen in der Nacht zum Freitag, 26. März (Ortszeit) und für den Freitag selbst noch eine Warnung vor schweren Gewittern, wobei auch einzelne Tornados mit Hagel und vor allem gefährlichen Sturmböen auftreten können. Bisher wurden bereits schwere Sturmböen bis zu 97 km/h (weitere Meldungen Abb. 2) bei einzelnen Schwergewittern zwischen dem Osten von Texas und dem Staat Louisiana gemeldet.

Tief vermengt verschiedenste Luftmassen
Ursache für das Brodeln in der amerikanischen Wetterküche ist ein kleines Tief, das von den Plains nun weiter nach Nordosten zieht. Auf seinem Weg schiebt es auf seiner Vorderseite die wärmere Luft aus dem Golf von Mexiko vor sich her (Abb. 3), während auf der Rückseite immer noch deutlich kältere Luft am Rande eines Hochs von Kanada kommend südwärts vorankommt und so für eine deutliche Abkühlung sorgt (Abb. 4 und 5).

Das Aufeinanderprallen der Luftmassen geht auf dem nordamerikanischen Kontinent dabei relativ ungebremst vor sich, da es nicht wie in Europa ein Gebirge wie die Alpen gibt, das sich diesen in den Weg stellt, die Rocky Mountains haben ja eine Nord-Süd-Ausrichtung. Immerhin hält sich die Dramatik der Gewitterbeobachtungen bisher in Grenzen. Das hat seine Ursache unter anderem darin, dass der Golf von Mexiko nach den ungewöhnlich weit südwärts ausgreifenden Kaltluftvorstößen selbst kälter ist als sonst um diese Jahreszeit (siehe auch den Beitrag keine Tornados).

Dennoch muss jetzt und auch in Zukunft vor allem auf den Wind geachtet werden, denn dieser kann zum Teil recht kräftig wehen. Ursache ist, dass auf der Rückseite des Tiefs extrem trockene Wüstenluft nach Osten transportiert wird. Durch das Vorhandensein recht trockener Luft in den unteren Schichten (Abb. 6) kann bei einem Gewitter der Regen beim Herabfallen leichter verdunsten, was die Luft abkühlt. Diese Abkühlung erzeugt eine Abwärtsbeschleunigung und es können so am Boden kräftige Windstöße im Abwindbereich entstehen (siehe Wetter News Halle zerstört).

Waldbrandwarnung am Wochenende
Im Laufe des Samstags zieht dann ein weiteres Tief auf einem ähnlichen Kurs über den Süden der USA hinweg, wobei die trockene Wüstenluft erneut eine Unwettergefahr birgt.

Der nationale Wetterdienst der USA warnt bereits vor einer außergewöhnlich hohen Wald- und Buschbrandgefahr, während im Bereich des Warmsektors sehr trockene Luft über Texas ostwärts geführt wird (Abb. 7). Durch die Wüstenherkunft ist sie extrem trocken und warm, und so kann jeder Funke ein Feuer erzeugen, das von sehr böigem Wind angefächert werden kann.