Wetter zum Jahreswechsel

Weihnachten ist vorbei, alle Geschenke sind ausgepackt und die letzten Reste vom Weihnachtsessen wurden mittlerweile auch verwertet, doch auch in den letzten paar Tagen des Jahres kommt in der Regel keine Erholung auf. Die Vorbereitungen zum großen Jahreswechsel laufen bereits schon auf Hochtouren. Viele haben schon etwas geplant, der eine oder andere unter uns ist noch auf der Suche nach der ultimativen Silvesterparty. Ganz egal zu was man sich in diesem Jahr entscheidet, eines bleibt immer gleich, nämlich um Mitternacht auf die Straße zu gehen, einige Raketen in den Himmel zu schießen und auf das neue Jahr anzustoßen. Doch wie wird das Wetter?

Schon in den gestrigen Wetternews wurde in diesem Zusammenhang die scharfe Luftmassengrenze in Mitteleuropa angesprochen. Genau diese Grenze zwischen milder, subtropischer Luft im Süden und kalter, polarer Luft im Norden wird uns auch beim "Rutsch" in das Jahr 2010 beschäftigen. Wollen wir nur hoffen, dass im Norden der Republik der "Rutsch" nicht ins wörtliche umgesetzt wird, denn durch teils erhebliche Neuschneemengen wird es dort verbreitet Schneeglätte geben.

Schnee im Norden, Regen im Süden
Momentan ist der Schnee schon auf dem Vormarsch nach Norden, bereits in der vergangenen Nacht hat es in vielen Teilen Baden-Württembergs geschneit. Beim Durchgang der okkludierenden Front von Tief ANGELOS (Abbildung 1) setzt nun von Süden her Milderung ein, so dass der Schnee in der Südhälfte in Regen übergeht. Der Schneefall wird sich in der nächsten Zeit im Mittelgebirgsraum sowie in weiten Teilen des Norddeutschen Tieflandes festsetzen, was ein Blick auf die Abbildung 2 verrät. Hier sind jeweils die 24-stündigen Neuschneemengen der kommenden vier Tage aufgeführt. Bereits am heutigen Tag werden im nördlichen Mittelgebirgsraum vor allem in den Gipfellagen des Rothaargebirges, des Harzes und des Erzgebirges bis über 10 cm Neuschnee erwartet. In der Nacht zum Mittwoch verschiebt sich das Schneefallgebiet nach Norden und dann sind auch weite Teile des Norddeutschen Tieflandes betroffen. Nach Abbildung 2 sind beispielsweise in Berlin ca. 4-6 cm Neuschnee drin und auch am Silvestertag kommen erneut bis zu 6 cm Neuschnee dazu.

und wie wird das Wetter zur Silversterparty?
Ein Blick auf die Abbildung 3 verrät uns die erwarteten Temperaturen, wenn wir uns beim Feuerwerk im Freien befinden. Im Süden geht es vielleicht auch ohne Mütze und Handschuhe, denn hier liegen die Temperaturen deutlich im Plusbereich, am mildesten wird es voraussichtlich am Oberrhein mit Werten um 5°C (Wetter an Silvester in Freiburg) Leicht frostig wird der Jahreswechsel dagegen in Norddeutschland. Die Temperaturen gehen hier auf etwa -2°C zurück. Schauen wir uns als letztes dazu die prognostizierten Niederschläge der beiden stärksten Modelle GFS und ECMWF an (Abbildung 4 und 5), so sehen wir auf den ersten Blick in vielen Gebieten Deutschlands eine niederschlagsreiche Nacht. Die 850-hPa-Temperatur (1,5 km Höhe) verrät uns dabei, ob es sich dabei um Schnee oder Regen handelt. Die -5°C-Isotherme verläuft vom Oderbruch bis zum Münsterland quasi breitenkreisparallel. Nach der Faustregel wäre alles nördlich dieser Linie bis ins Flachland Schnee und alles südlich davon Regen. Doch durch einen schwachen bis mäßigen Ost- bis Nordostwind wird kalte Luft bis in bodennahe Luftschichten transportiert, wodurch das Schneefallgebiet etwas weiter nach Süden gelangt.

Fazit:
Für Feuerwerkfans ist es nicht das ideale Wetter, nicht nur die Sicht in den Himmel wird im Norden durch die ein oder andere Schneeflocke oder im Süden durch den ein oder anderen Regentropfen behindert, sondern der Schnee im Norden dämpft auch den Knall der Böller. Zudem müssen sich viele Menschen auf Schneeglätte und winterliche Straßenverhältnisse einstellen.