Italien wird nass!

Teils kräftige Gewitter mit Starkregen werden heute und morgen im Mittelmeerraum erwartet...

Die aktuelle Druckkonstellation
Ausläufer des Sturmtiefs YANNICK, das derzeit mit seinem Zentrum über den Britischen Inseln liegt, ziehen von Nordwesten über Italien und Adria bis zum Balkan hinweg, wo es insbesondere im Weststau der Appeninen und des Dinarischen Gebirges zu kräftigen Aufgleitniederschlägen kommt. Örtlich treten starke Gewitter in Verbindung mit Sturmböen auf (1).

Gewitter im Golf von Genua
Bereits in der Nacht zum 22.10.09 traten Schauer und Gewitter mit Starkregen über der Riviera auf (2). Entlang der Côte d'Azur wurden örtlich Niederschlagsmengen von 74 l/m² innerhalb von 12 Stunden gemessen. Auch im Großraum Genua fielen im selben Zeitraum teils 50 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. Der ungemütliche Wettercharakter wurde durch Sturmböen verstärkt.

Unwetterartige Niederschläge erreichen Italien...

Im Vorfeld wurde berichtet, dass bezüglich des goldenen Oktober Italien einen Strich durch die Rechnung bekommt. Grund für diese Aussage waren die zu erwartenden, teils kräftigen Gewitter, die im Verlauf dieser Woche über Italien auftreten. Nun ist die Zeit gekommen: Bis morgen um 14 Uhr MESZ werden lokal Niederschlagsmengen von 70 bis 150 l/m² erwartet (3). Der Schwerpunkt liegt dabei im Süden, von Kalabrien bis nach Apulien. Die Niederschläge stehen vor allem im Zusammenhang mit heftigen Gewittern, so dass erhebliche Unwettergefahr besteht.

...und ziehen weiter über die Adria hinweg
Die Karte zeigt, dass auch entlang der adriatischen Ostküste kräftige Niederschläge auftreten werden. Verstärkt werden diese vor allem durch die orographischen Gegebenheiten. Im Luvbereich des Dinarischen Gebirges enstehen Hebungsprozesse, wodurch sich die Luft abkühlt und die in ihr enthaltene Feuchtigkeit nicht mehr speichern kann. Sie kondensiert und es bilden sich heftige Regenfälle.
Ab dem 24.10.09 wird sich die Lage im Adriaraum allmählich entspannen. Die eingelagerten Gewitterzellen ziehen über Griechenland in südöstliche Richtung ab, wo sie durchaus noch für ergiebige Regenfälle sorgen werden (4).