Überflutung im Urlaubsland

Im Osten Spaniens sorgt ein ausdauerndes Unwetter für verheerende Überschwemmungen

Auf den Profikarten sieht es so unscheinbar aus. Ein kleinräumiges Tief über dem westlichen Mittelmeer hält dabei jedoch den Osten Spaniens in Atem. Ausdauernder Starkregen sorgt zurzeit dafür, dass sich Straßen in Fluten verwandeln. Und es schüttet weiter...

Am schwersten betroffen ist bisher die Region Murcia, insbesondere die Stadt Cartagena. Medienberichten zufolge sind hier bis zum Morgen des 28.09.09 bereits 113 Liter pro Quadratmeter vom Himmel gestürzt.

Aber auch nach offiziellen Wetterstationsdaten sieht es ähnlich dramatisch aus: Die Station Oliva meldet allein vom 28.09.09, 20 Uhr bis 29.09.09, 2 Uhr MESZ eine Niederschlagssumme von zusätzlichen 65 Litern pro Quadratmeter (Abb. 2).

Dabei traten Flüsse und Bäche in kürzester Zeit aus ihren Betten. Mehrere Straßen und eine Autobahn mussten gesperrt werden. Drei Menschen wurden aus ihren Fahrzeugen gerettet, Schulen bleiben geschlossen. Ein Amateurvideo zeigt die Lage vor Ort:

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Dramatische Zuspitzung
Auch heute dürfte es noch nicht viel besser aussehen. Grund dafür ist, dass das kleine, auf den Bodendruckkarten (Abb. 3) so unscheinbar aussehende Tief sich kaum bewegt.

In der Höhe ist die Luft im Umfeld des Tiefs dabei nur geringfügig kälter als in der Umgebung (Abb. 4). Zusammen mit dem noch warmen Mittelmeer reicht dies jedoch aus, um für genügend Instabilität zu sorgen, dass die feucht-warme Luft (Abb. 5) aufsteigt und sich ein Gewittersystem (MCS) bildet, das nur sehr langsam auf das spanische Festland zuzieht.

Diese langsame Zuggeschwindigkeit sorgt dafür, dass diese mit reichlich Feuchtigkeit, Wärme und damit Energie (Abb. 6) angefüllten Luftmassen ihr Wasser auf engem Raum wieder abregnen.

Noch einmal 100 Liter pro Quadratmeter
So geht es heute mit dem Regen in dieser Region weiter, was die Lage dramatisch verschärfen wird. Die Vorhersagemodelle prognostizieren bis zum Mittag des 1.10.09 noch einmal 100 Liter pro Quadratmeter in dieser Region (Abb. 7), schlimmstenfalls sind alleine am heutigen 29.09.09 örtlich noch höhere Mengen möglich.

Kaum vorstellbar, wenn zu diesen Wassermassen noch einmal ein derartiger Starkregen hinzukommt:

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