Halbzeitbilanz April 2009

Es ist Mitte April und wir ziehen Halbzeitbilanz. Es war bisher in Deutschland viel zu sonnig, zu warm und zu trocken.

Es ist schon wieder Mitte April und diesmal können wir uns über den sonst so launischen April wirklich nicht beschweren. Fast durchweg schönes und tagsüber warmes Wetter (schon Anfang April gab es bis zu 25°C) bescherten uns gleich eine ganze Reihe von Hochdruckgebieten. Den Anfang machte Hoch "Nives" (Abb. 1), dann kam "Ottilia", es folgte "Peggy" und jetzt steht Hoch "Quinta" schon in den Startlöchern.

April viel zu warm

Die erste Aprilhälfte war zu sonnig, zu trocken und auch deutlich zu warm. Der wärmste Ort bisher ist Frankfurt am Main mit einer Mitteltemperatur von 15,2°C, das sind immerhin 6°C mehr als in einem "normalen" April. Vor allem aber auf den Bergen macht sich die warme Witterung am stärksten bemerkbar, hier sind die Abweichungen am größten z.B. hat der Brocken eine Durchschnittstemperatur von etwa 8°C, normal wären aber zu dieser Jahreszeit nur knapp über 0°C, auch der Fichtelberg, Kahler Asten und die Zugspitze sind mindestens 6 bis 7°C "zu warm". Aber auch in Berlin, München, Hamburg und Dresden sind die Durchschnittstemperaturen um 3 bis 5°C höher als üblich. Der "kälteste" Ort liegt an der Ostsee, Kap Arkona hält bisher einen Durchschnittswert von 6,8°C und liegt mit einer immer noch positiven Abweichung von 1,9°C weit abgeschlagen in der Deutschlandreihe.

Fast jeden Tag 12 Stunden Sonnenschein

Im April hat die Sonne schon richtig Kraft, der Sonnenstand Anfang April entspricht dem Anfang September und Mitte April schon dem im August. Wenn die Sonne dann scheint, kommen in der ersten Monatshälfte schon locker 11 bis 13 Stunden Sonne am Tag zusammen. Weil wir von wechselhaftem Wetter weitestgehend verschont wurden, liegt die Sonnenscheinbilanz derzeit fast flächendeckend über dem "Soll". Vor allem der Osten und Südosten hatten jetzt schon fast 90% Sonnenschein des normalen Monatsmittels. Der sonnigste Ort ist Mühldorf am Inn mit über 140 Stunden Sonne, dicht gefolgt von Neuruppin und Berlin. Sein Monatssoll hat der Wendelstein in Bayern schon erreicht, hier schien die Sonne schon 137 Stunden, damit bisher 102%. Nicht ganz so sonnig war es hingegen in der Westhälfte Deutschlands, vor allem zwischen Eifel und Niederrhein hielten sich oft Nebel oder tagsüber dickere Quellwolken. Aachen und Köln mit 70 bis 80 Sonnenstunden gerade einmal um die 50% des Normalwertes.

Seit Wochen kein Niederschlag, in Deutschland herrscht Trockenheit

Was den einen freut, ist des anderen Leid. Vor allem die Landwirte und Hobbygärtner bereitet die wochenlange Trockenheit Probleme (Abb. 2), denn jetzt müssen die Pflanzen wachsen und gedeihen. Aber auch Allergiker leiden zur Zeit, die Luft ist voll mit Pollen und ein kräftiger Regenguss könnte da Entspannung bringen. Vor allem in großen Teilen Brandenburgs, Sachsen und auch in Hessen und Bayern hat es zum Teil bisher gar keinen Regen gegeben. Aber auch an den sonst so wechselhaften Küstenabschnitten gab es bisher kaum mehr als 10 Liter auf den Quadratmeter, das sind nicht einmal 20% der üblichen Niederschlagsmenge für April.

Ausblick für die 2. Aprilhälfte

Das Ende der sonnenscheinreichen, warmen und trockenen Witterung ist schon in Sicht. Ab morgen setzt von Westen her (Abb. 3) wieder wechselhafteres und auch kühleres Wetter ein. Die Wetterlage stellt sich um und sehr wahrscheinlich hält sie sich auch über die nächste Woche hinaus. Die Temperaturen gehen dabei zurück, aber im Mittel wird der April noch leicht zu warm bleiben.

Was nach einem warmen und sonnigen April im Sommer folgt, dazu gibt es morgen hier ein weiteres Spezial.