März 2009

Ein ungemütlicher März geht zu Ende. Wie steht er da in der Statistik? Ein Ergebnis ist sicher überraschend

Wenig gemütlich und nasskalt wird der März 2009 wohl nicht gerne oder nicht lange in Erinnerung bleiben. Die Witterung war alles andere als gemütlich, und vergleicht man den ersten Frühlingsmonat mit dem Klimamittel, so wird dies auch in der Wetterstatistik deutlich.

Zu nass
Wenig überrascht dabei, dass der März 2009 deutlich mehr Niederschlag brachte als im langjährigen Mittel. Nach vorläufigen Berechnungen des DWD wurde der 30-jährige Durchschnittswert mit 75 Litern pro Quadratmeter um 32% übertroffen.

Besonders in den ersten und letzten 10 Tagen des März gab es dabei häufig Tiefdruckeinfluss. Dabei wurde mit nordwestlichen Winden immer wieder feuchte Meeresluft über die Nordsee herangeführt, weswegen die größten Abweichungen im Nordweststau der Gebirge auftraten.

Markant war vor allem der Dauerregen durch das Mittelmeertief Berthold (Abb. 2) am 5. und 6. März im Süden und Westen Deutschlands. Dem Südwesten Europas brachte dieses Tief sogar unwetterartige Zustände. Zeitweise gingen die Niederschläge bis im Flachland in Schnee (Abb. 3 und 4) über, wodurch zeitweise eine geschlossene Schneedecke entstand.

Dementsprechend gab es im Westen Deutschlands auch zum Teil deutlich mehr als das doppelte des durchschnittlichen Niederschlags mit Spitzenreiter Saarbrücken/Ensheim (238%). Die Werte einzelne Stationen finden Sie in Abb. 5.

 

Zu wolkig
Damit eng zusammen hängt natürlich auch die unterdurchschnittliche Sonnenscheindauer im März 2009. Im deutschlandweiten Durchschnitt kamen nur 88% des Klimawertes zusammen, das entspricht einer mittleren Summe von 88 Stunden.

Kaum Sonne sah man aus gleichen Gründen wie oben erklärt im Nordweststau der Gebirge. Am "dunkelsten" sah es im sächsischen Erzgebirge aus, dabei dürfte Zinnwald-Georgenfeld einen neuen Negativrekord einstellen mit einer Sonnenscheindauer von insgesamt nur 32,6 Stunden oder 30% des Mittelwertes der Jahre 1951 bis 1980.

Gewinner in Sachen Sonne waren dagegen die Bewohner in Nordseenähe. Auf den Inseln wurden im Gegensatz zum Deutschland-Trend die Durchschnittswerte sogar überschritten. Gewinner ist dabei Norderney mit gut 131 Stunden Sonne und damit 109% des Klimawertes. Werte ausgesuchter Stationen finden Sie in Abb. 6.

 

Etwas zu mild
Die Temperatur-Statistik dürfte für Viele überraschend sein. Denn im bundesweiten Durchschnitt ergibt sich ein leicht zu milder Monat März 2009. Mit 4,2°C im Mittel ergibt sich hier ein Plus von 0,7°C.

Zinnwald-Georgenfeld fällt hier erneut auf, dieses Mal aber durch die größte positive Abweichung vom Mittel mit -0,3°C (+ 3,3°C). Auch sonst war es vom Flachland bis in die Mittelgebirge meist zu mild, nur in den Hochlagen war es zu kühl.

Dass dieses Ergebnis unerwartet ist, liegt vor allem daran, dass es kaum frühlingshafte Tage gab. Nur am 14. März (Abb. 7) und am 28. März wurden hier Höchsttemperaturen oberhalb der 15°C-Marke erreicht.

Gleichwohl fehlten aber auch kalte Perioden, insbesondere die Bewölkung sorgte für weniger deutliche Temperaturrückgänge in der Nacht. Durch die Niederschläge teils als Schnee und den zeitweiligen Wind wurden die Temperaturen dagegen oft subjektiv als zu niedrig empfunden.

Piding bei Bad Reichenhall maß dabei den höchsten Wert am 28.03. mit 19,7°C (kurz hinter der Grenze in Salzburg am gleichen Tag 20,9°C), den tiefsten Wert erreichte Oberstdorf am frühen 21. März mit -14,1°C. Auch hier sind Werte und Abweichungen einiger Stationen in Abb. 8 zu finden.