Weihnachts-Wetter

Wie steht es nun mit dem Wetter an den Feiertagen? Eine Übersicht von Heiligabend bis zum 2. Feiertag.

Dass die Wahrscheinlichkeit für Schnee zu Weihnachten verschwindend gering ist, haben wir ja schon in den vergangenen News betont. Bleibt noch die Frage, wie das Wetter genau über die Feiertage verläuft. Reicht es für einen Spaziergang nach dem Festtagsbraten?

Heiligabend
Am Tag der Bescherung wird sich die Sonne in Deutschland meist nicht zeigen. Ursache hierfür ist ein so genannter Randtrog in der Höhe, also eine kleinräumige Störung, die um das Hoch, das sich über den Britischen Inseln befindet, umläuft. Es ist als wellenförmige "Einbuchtung" bereits auf der Höhenkarte in Abb. 2 (markiert) über Südskandinavien zu sehen. Am Boden bildet sich dabei ein kleinräumiges Randtief.

Da in der Höhe an der Ostflanke des Hochs bereits eine nördliche Strömung herrscht, wird dieses kleine Tief weiter südwärts nach Deutschland transportiert. Am Boden weht dabei zwischen Hoch und Randtief mit meist nordwestlichen Winden (Abb. 3) die feucht-milde Meeresluft heran. Dadurch ist es an Heiligabend meist stark bewölkt, teils auch trüb, und es fällt nach Westen hin etwas Sprühregen, in Richtung Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen auch "handfester" Regen, während das Tief weiter süwärts zieht (Abb. 4).

Chancen auf freundliche Abschnitte dagegen gibt es besonders im Alpenvorland sowie nachmittags in Richtung Nordsee. Die Höchsttemperaturen liegen dabei noch bei 2 bis 8°C, wobei es im Nordwesten am mildesten sein wird.

In der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag zieht das Tief weiter südwärts, dabei ist in höheren Lagen der östlichen Mittelgebirge sowie in Richtung Oberbayern und dem Allgäu auch etwas Schnee möglich, während im Flachland eher Regen oder Schneeregen zu erwarten ist. Sonst bleibt es noch oft dicht bewölkt, die Ankunft der kälteren Luft bemerkt man allerdings im Nordosten durch Aufklaren. Hier wird es auch am kältesten mit bis zu -5°C, im Südwesten bleibt es mit 3 bis 0°C noch oft frostfrei.

1. Weihnachtsfeiertag
Von nun an breitet sich das Hoch bei den Britischen Inseln weiter nordostwärts aus, während ein Höhentief über dem Südosten seinen Einfluss weiter in Richtung Mittelmeer verstärkt (Abb. 5). Der Randtrog ist bei uns dabei vor allem noch in Alpennähe durch geringen Schneefall spürbar.

Durch diese beiden Systeme dreht die Windrichtung nun auf Nordost, und damit wird kalte Festlandluft herangeführt, die Temperaturen gehen also allgemein zurück. Vor allem in Sachsen herrscht dann häufig schon leichter Dauerfrost, im Südwesten sind noch einmal 6°C möglich.

Der Spaziergang ist jedenfalls gut möglich, da es in weiten Teilen Deutschlands trocken bleibt. Gerade nach Norden hin kann man bei klarer Luft die Sonne genießen, während in Richtung Osten und Süden noch die Wolken dominieren, aber auch hier fallen allenfalls vereinzelt Schneeflocken.

2. Weihnachtsfeiertag
Aus dem Randtrog wird nun in der Höhe ein abgeschlossenes Tief, das sich in Richtung Mittelmeer bewegt. Man spricht in diesem Fall auch von einem Kaltlufttropfen, gut sichtbar in Abb. 6. Mit südöstlicher Strömung wird feuchte Luft herangeführt, und so ergibt sich bei ruhigem Wetter eine Zweiteilung in Deutschland:

Während in der Westhälfte und im Süden häufig die Sonne scheint, dominieren nach Osten hin, besonders in Richtung Südosten dichte Wolken, aus denen aber auch höchstens vereinzelt eine Schneeflocke fällt. So oder so ist also auch hier der Bewegung im Freien Tür und Tor geöffnet. Die kalte Luft macht sich dabei zunehmend bemerkbar: nur am Rhein und in Küstennähe gibt es noch leichte Plusgrade, sonst herrscht verbreitet leichter Dauerfrost