Deutschland
Globaltemperatur 2008
Bis November ergibt sich eine globale Temperatur von 14,31°C laut der Weltmeteorologen-Organisation WMO, damit dürfte 2008 das zehnt-wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn im Jahre 1850 werden. Andererseits ist es gleichzeitig das kälteste Jahr des bisherigen Jahrtausends.
Auch in Deutschland "Top Ten"
Für Deutschland liegt die mittlere Temperatur derzeit bei 9,8°C. Damit dürfte 2008 auch in Deutschland zu einem der zehn wärmsten Jahre seit Aufzeichnungsbeginn im Jahre 1901 zählen. Das wärmste Jahr war bisher das Jahr 2000 mit 9,9°C und 2007 mit 9,8°C.
Dazu sollte allerdings gleich gesagt werden, dass diese Statistik für eine globale Betrachtung als nahezu irrelevant für klimatologische Betrachtungen gelten kann, nimmt die Fläche Deutschlands doch gerade einmal 0,07% der Erdoberfläche ein.
Das kälteste im 21. Jahrhundert
Ganz anders wirkt die Statistik dagegen, wenn man sich lediglich den Verlauf seit dem Jahr 2000 betrachtet. Hier zählt 2008 global betrachtet zu dem kältesten bisher. Ganz sicher ist hier die Strömungsanomalie La Niña an der für diesen Zeitraum eher niedrigen Temperatur beteiligt. Sie hat sich zu Ende des Jahres 2007 entwickelt und war bis zum Juni 2008 wirksam.
Aber auch vor dieser Zeit erkennt man seit dem Jahrtausendwechsel keinen Anstieg der Globaltemperatur (Abb. 2). Über die Gründe hierfür weiß man derzeit noch recht wenig. Betrachtet man eine Aufteilung der Globaltemperatur nach Landflächen und Oberflächentemperaturen der Ozeane (Abb. 3), so sieht man, dass hierfür vor allem die Wassertemperaturen verantwortlich sind. Deren Kurve zeigt nun seit mehreren Jahren nach unten, während die Jahresmitteltemperaturen der Landflächen ständig im Steigen begriffen ist.
Kommentar
Zusammengefasst sieht man hier auf einer Seite deutlich den menschgemachten Anstieg, den man auch weiterhin nicht unterschätzen sollte. Auf der anderen Seite zeigt meines Erachtens die Stagnation der Globaltemperatur und deren derzeit fehlende dingfeste wissenschaftliche Erklärung, dass die komplexen und miteinander verwobenen Prozesse, insbesondere die Rückkopplung innerhalb der Atmosphäre sowie Atmosphäre-Ozean noch nicht genügend verstanden sind. Die Wissenschaft scheint sich daher in Sachen Klimawandel derzeit noch eher in der Grundlagenforschung zu befinden.
Weiterführende Quellen: