Hundstage

Die "Hundstage" starten heute, am 23. Juli und enden am 24. August. Mit den Hundstagen bezeichnet man in Europa die heißeste Zeit des Jahres. Allerdings hat die Bezeichnung nur indirekt etwas mit den Vierbeinern zu tun. Die Ursprünge sind eher in der Astronomie zu suchen.

Denn die Hundstage leiten ihren Namen vom Sternbild "Großer Hund" (canis major) ab, dessen hellster Stern der Sirius ist. Das gesamte Sternbild ist dabei so groß, dass zwischen dem Aufgang seines ersten und letzten Sterns 30 bis 31 Tage vergehen, womit auch die etwa einmonatige Dauer der Hundstage erklärt wäre.

Festgelegt wurde der Zeitraum 23.7. bis 24.8. zur Zeit der Römischen Königszeit. Dabei ging der helle Siriusstern am 26.7. zusammen mit der Sonne am östlichen Himmel auf, was man auch als heliakischer Aufgang (= "mit der Sonne aufgehend") bezeichnet.

Jedoch hat sich der Aufgang des Siriussterns nun weiter nach hinten verschoben. Da sich das Sternbild des Großen Hundes selbst bewegt und die Erdachse auch Präzessionsbewegungen ausführt, geht der Sirius mittlerweile erst am 30. August auf. In 10.000 Jahren erfolgt der heliakische Aufgang sogar erst im Januar, dann fänden die Hundstage also streng gesehen im Winter statt.

Warum ist es in dieser Zeit am wärmsten?
Klimatologisch steckt indes nur wenig spektakuläre Wahrheit hinter den Hundstagen. Die Sonne erreicht um den 21. Juni ihren Höchststand, mit einer Verzögerung von etwa zwei Wochen ist dann das Festland am stärksten aufgeheizt. Damit ist klar, dass - im Mittel - auch in diese Zeit die wärmste Periode des Jahres fällt, was ein Blick in die Klimatabelle für Deutschland auch bestätigt.

Für Berlin-Dahlem zeigt ein Blick in die mittleren Höchsttemperaturen der Jahre 1996-2005 auch die wärmsten Tage in diesem Bereich. Allerdings erkennt man dabei keine feste Eingrenzung auf die Zeit der Hundstage. So ist zum Beispiel das mittlere Maximum des 21.7. mit 24,8°C höher als das des 26.7. mit 22,0°C.