Mittelmeer-Unwetter

Das, was sich für den Süden Deutschlands ankündigt, beginnt bereits am Mittelmeer: Gewitter kommen auf

Wie in den vergangenen Tagen schon festgestellt, brodelt es in der Wetterküche. Verantwortlich dafür ist in allererster Linie das Tief Fei, das mit Schwerpunkt über der Bucht von Biskaya mit mittlerweile drei Tiefdruckzentren das Wetterkarussell dreht.

Da sich dieses Tief gegen den Uhrzeigersinn dreht, schiebt es auf seiner Vorderseite, also östlich seines Zentrums, warme bis heiße Luft aus dem Südwesten vor sich her. Den Mittelmeerraum erreicht dabei sogar in der Höhe die heiße Wüstenluft aus Afrika, zu sehen in Abb. 2 an den lila Farbflächen. Diese Luft hat ja ansatzweise auch schon von Südwesten her Deutschland erreicht.

Heiße Luft und kräftiger Höhenwind
Auch in der Höhe liegt eine starke südliche Strömung vor. In ca. 9 bis 9,5 km Höhe sorgt hier der so genannte Jetstream für südwestliche Winde von bis zu 250 km/h (Abb. 3), und selbst in gut 3 km Höhe liegt der Wind zeitweise bei 100 km/h im Mittel (Abb. 4).

Zusammen mit diesem im Laufe des heutigen Tages herangebrachten Energieangebot kommt nun noch ein zusätzlicher Antrieb zur Entstehung weiterer Gewitter hinzu. Dieser kommt in diesem Fall aus Algerien: Tiefdruckeinfluss weitet sich über das Mittelmeer auf den Nordosten Spaniens und das südliche Frankreich aus (Abb. 5). Traten die bisherigen Schauer und Gewitter örtlich noch sehr begrenzt vor (siehe Frankreich-Radar), wird die Luftmasse damit nun "gehoben", es gibt also eine zusätzliche aufwärts gerichtete Luftbewegung, deutlich zu sehen an den weißen Gebieten in der "Omega-Karte" (Abb. 6) .

Kräftige Böen und Hagel
Etwas weiter in der Höhe sind die Bedingungen für die Entwicklung von Gewittern nun deutlich günstiger. Durch die "Hilfe von außen" kommt es in der Nacht zum Dienstag also vom Mittelmeer her verbreitet zu Blitz und Donner, die starken Höhenwinde begünstigen dabei auch das Auftreten von gefährlichen Böen und großkörnigem Hagel.

Inwieweit eine ähnliche Situation in dieser Woche auch in Deutschland auftreten wird, ist nach wie vor nicht sicher.