Taifun streift Hongkong

Taifun 'Neoguri' zieht heute an der chinesischen Halbinsel Hainan vorbei und streift morgen Hongkong

Geburtsort: Philippinen
Am 14. April haben sich Schauer und Gewitter im Bereich der Philippinen zu einer so genannten Tropischen Depression organisiert. Auf dem Weg über die Inselgruppe konnte sich über 26 bis 30°C warmem Wasser ein Tropischer Sturm formieren.

Dieser entwickelte sich dann mithilfe der Energie des Südchinesischen Meeres immer weiter, sodass am 16. April der erste Taifun dieses Jahres entstand. Er trägt den Namen "Neoguri" (das koreanische Wort für "Waschbär").

Windspitzen über 200 km/h
Aktuell (am Morgen des 18.04.08) zieht der Taifun mit seinem Zentrum über den Osten der dem chinesischen Festland vorgelagerten Halbinsel Hainan mit höchsten mittleren Windgeschwindigkeiten von 175 km/h und Böen bis 213 km/h. Damit ist er ein Taifun der Kategorie zwei auf der fünfstufigen Saffir-Simpson-Skala. Zur Veranschaulichung des Zerstörungspotenzials in den verschiedenen Kategorien kann man sich im Internet eine Animation ansehen (unter: "wie stark wird ein Hurrikan?")

Hongkong mit blauem Auge?
Die aktuelle Strömung in der mittleren Troposphäre (etwa 5,5 km Höhe) sorgt dabei für einen recht nördlichen Kurs, verantwortlich hierfür ist ein so genannter Trog, der sich über Japan befindet (Abb. 3). Ohne diesen wäre die Zugbahn des Taifun eher in Richtung Nordosten verlaufen, womit die kräftigsten Winde auch die Millionenmetropole Hongkong in der ersten Tageshälfte des 19.04. (MESZ) in wesentlich höherem Ausmaß betroffen hätten (Abb. 4).

Der weitere Weg von Neoguri
Die Prognosen des Typhoon Warning Centers (TWC) auf Guam zeigen, dass sich Neoguri in den kommenden 24 Stunden zu einem Taifun der Kategorie 1 abschwächt und mit Windgeschwindigkeiten um 130 km/h am Morgen des 19.04.08 (MESZ) auf das chinesische Festland trifft (Abb. 5). Bis zum Sonntag verwandelt sich der dann ehemalige Taifun zu einem kräftigen außertropischen Tief.

Doch trotz der Abschwächung ist die Gefahr nicht zu unterschätzen, insbesondere durch Sturmfluten und enorme Niederschläge herrscht in den kommenden zwei Tagen Gefahr für Leib und Leben im Südosten Chinas.

 

Weiterführende Quelle:

Joint Typhoon Warning Center, Link