Meer-Schmutz-Karte

96% der Weltmeere werden von Menschen beeinflusst, so eine bisher einmalige Studie, vor allem auch die Nordsee

Der Mensch verändert seine Umgebung und seine Natur. Fisch- und Walfängerei, Umweltverschmutzung und Klimawandel sind nur einige der Faktoren, die sich auf die Meere auswirken. Ein amerikanisches Forscherteam hat nun erstmals eine Weltkarte der menschlichen Beeinflussung auf die Meere erstellt. Demnach sind nur vier Prozent der Weltmeere unberührt.

Dies ist das Ergebnis einer Studie, die im renommierten Science Magazin am 15.02.08 veröffentlicht wurde. Das Forscherteam um Benjamin Halpern vom National Center for Ecological Analysis and Synthesis (NCEAS) an der UC Santa Barbara, Kalifornien, stellte dabei eine Weltkarte der menschlichen Beeinflussungen auf das Meer zusammen. Dabei ist für 17 verschiedene menschliche Aktivitäten der Einfluss auf jeden Quadratkilometer Meer aufgezeichnet, angefangen von chemischer Verschmutzung über Fischerei bis zur Erwärmung durch den Klimawandel. Dabei wurden die Ozeane in unterschiedliche Ökosysteme eingeteilt. Diese umfangreiche Analyse ist bisher einzigartig.

Nordsee mit am stärksten belastet

Diese Karte (Abb. 1.1) zeigt dabei sechs verschiedene Farbstufen: an den blauen Flächen ist der menschliche Einfluss nur gering, je kräftiger die Rottöne werden, desto massiver wird das Meer durch menschliche Aktivitäten gestört. Am meisten belastet ist demnach die Nordsee im Bereich zwischen Großbritannien und der norwegischen Küste (Abb. 1.2), ebenso das Ostchinesische Meer (Abb. 1.3) sowie die Karibik (Abb. 1.4). Nur vier Prozent der gesamten Weltmeere weisen einen geringen menschlichen Einfluss auf. Zum einen die Regionen in der Nähe der Antarktis und das Nordpolarmeer, zum anderen das Meeresareal nördlich von Australien.

Die Forscher möchten mit dieser Karte untersuchen, welche menschlichen Aktivitäten ohne große Beeinflussung auf die Ozeane fortgesetzt werden können und welche andererseits so schnell wie möglich einzustellen sind.

 

 

Weiterführende Quellen:

Science Magazine, Vol. 319. no. 5865 (engl.) Link
NCEAS Projektseite, (engl.) Link

 

Video:

Spiegel Online Video zum Thema, Link