Sturm Kirsten

Nachdem Orkan Johanna in Nordwest-Europa für große Probleme gesorgt hat, kommt gleich Sturm Kirsten hinterher.

Im Laufe des gestrigen Tages machte sich Orkantief Johanna mit den kräftigsten Böen wie erwartet besonders in Frankreich, Südengland und den Benelux-Ländern bemerkbar. Besonders häufig trafen orkanartige und Orkanböen (ab 104 km/h)) die Bretagne und die unmittelbare Umgebung des Ärmelkanals (Abb. 1).

Dabei wurden nach Angaben von Spiegel Online (SpOn) zahlreiche Brücken und Straßen gesperrt, außerdem seien in den englischen Grafschaften Devon und Cornwall einige Bäume umgestürzt. 10.000 Engländer seien zeitweise ohne Strom gewesen. Auch Fährverbindungen und Flüge fielen dabei aus. In der Bretagne kam ein Mann bei dem Sturm ums Leben, an der Küste türmten sich die Wellen bis sechs Meter hoch.

Deutschland bekam von 'Johanna' nur Ausläufer mit . Die kräftigsten Böen im Flachland traten dabei in Rheinland-Pfalz und dem Saarland auf, auf dem Flugplatz Hahn wurde mit 108 km/h dabei die einzige orkanartige Böe einer Nicht-Bergstation registriert (Abb. 2). Im Westen und besonders im Süden Deutschlands dürften aber eher die kräftigen Niederschläge für Probleme sorgen.

 

Schon nähert sich Sturmtief Kirsten

Direkt als Nachfolgerin von Johanna könnte nun wie bereits angedeutet Sturmtief Kirsten (Abb. 3) in einigen Regionen Deutschlands für den Sturm-Höhepunkt dieser Woche sorgen. Es zieht in der Nacht zum Mittwoch vom Ostatlantik über Schottland hinweg und ist bis zum Mittwochmittag bereits mit seinem Kern über Jütland angekommen.

Tief "Kirsten" liegt dabei auf der Vorderseite des kräftigsten Höhenwindes (Abb. 4), wodurch es sich weiter entwickeln kann. Dabei müssen wir an der Nordseeküste bereits in den Morgenstunden mit schweren Sturmböen und orkanartigen Böen rechnen, während der Regen mit der Kaltfront in Schauer, teils gewittrig und mit Graupel, übergeht.

Durch die labile Schichtung (siehe gestrige News) ist es besonders in Schauernähe umso wahrscheinlicher, dass durch die hohen Windgeschwindigkeiten in der Höhe (Abb. 5.1 bis 5.3) auch schwere Sturmböen bis in das Flachland auftreten, an den Küsten und auf den Bergen sind auch Orkanböen denkbar.

Im Süden Deutschlands wird sich die Kaltfront bis zum Abend Zeit lassen, hier sorgt zunächst vor allem länger anhaltender Starkregen für die Gefahr lokaler Überflutungen, auch Bäche könnten über die Ufer treten.

Ob Regen oder Sturm: alles in allem ist der Mittwoch voller Unwettergefahren, daher sollte man besonders im Straßenverkehr sehr vorsichtig sein und die weitere Wetterentwicklung gut mitverfolgen.

 

Video:

Britain storm struck (ITN), Link (engl.)