Es stürmt weiter

Momentan kommt das Wetter nicht zur Ruhe: Ein Tief jagt momentan das nächste, dabei dürfte es stürmisch werden

Im Moment befinden wir uns mitten in einer Serie von Frühjahrsstürmen. Dabei zieht ein Tief nach dem nächsten über uns hinweg oder eben auch an uns vorbei. Den Auftakt diese Woche macht das bereits mehrfach angesprochene Tief Johanna (siehe verwandte News am Ende dieses Textes). Es betrifft mit seinem Hauptsturmfeld aber eher die Britischen Inseln und die Benelux-Länder.

Die "alte Johanna"

An Deutschland zieht dieses Orkantief dabei noch relativ weit nördlich und außerdem weit über dem Höhepunkt der Entwicklung vorbei. Dennoch nehmen auf der Vorderseite besonders in der Höhe (rund 1,5 km) die Windgeschwindigkeiten deutlich zu: der südliche Wind weht hier mit teils über 100 km/h, dies entspricht den Windstärken 10 bis 11 (Abb. 1).

Starker Höhenwind

Dabei werden sich diese hohen Windgeschwindigkeiten hauptsächlich auf den Westen Deutschlands, beziehungsweise auf die Mittelgebirgslagen beschränken. Im Flachland sind hier "nur" Sturmböen, vereinzelt schwere Sturmböen möglich. Dass sich der weitaus kräftigere Höhenwind nicht bis in die tiefen Lagen durchsetzt, ist hier vor allem der geringen Labilität zu verdanken (Abb. 2).

Dies bedeutet, dass kein starker Austausch zwischen den Luftschichten von oben nach unten stattfindet (oberer Teil der Abb. 3), damit kommen auch die kräftigen Höhenwinde nur in abgeschwächter Form in Erdbodennähe an.

Mittwoch neuer Sturm?

Anders sieht es da am Mittwoch (12.03.08) aus: Nach den heutigen Vorhersagemodellen soll dann ein kleines Randtief über die Nord- und Ostsee ziehen (Abb. 4.1 und 4.2), das dementsprechend insbesondere die Nordhälfte Deutschlands betreffen würde. Die höchsten Windgeschwindigkeiten in diesem recht kleinräumigen Sturmfeld lägen dabei in ca. 1,5 km noch etwas höher (im Bereich 120 bis 140 km/h, also voller Orkanstärke, Abb. 5).

Außerdem zeigen die Profikarten des Amerikanischen Modells GFS auch eine höhere Labilität (Abb. 6), womit dann auch eine höhere Gefahr orkanartiger Böen bestünde, da sich in der turbulenteren Strömung die höheren Windgeschwindigkeiten besser bis zum Erdboden durchsetzen könnten (unterer Teil der Abb. 3).

Anmerkung: Die Entstehung und Entwicklung des entsprechenden Randtiefs ist noch sehr unsicher, womit aus heutiger Sicht noch keine genauen Vorhersagen möglich sind. Man sollte den Mittwoch aber im Auge behalten.