Kommt der Winter?

Zwischen Hunsrück und Eifel erwachte man im tiefen Weiß. Kommt jetzt im März der Winter? Ein Ausblick tief in den März

Das Bild aus der Webcam von Monschau in der Eifel von heute Früh (Abb. 1) vermittelt einen tief winterlichen Eindruck: zentimeterdicker Schnee auf den Autodächern, Spuren im Schnee, und das, nachdem dies in den Wintermonaten so gut wie gar nicht vorkam.

Verursacher war ein kleines Randtief im Bereich von kälterer Höhenluft (Abb. 2), das von Frankreich her ostwärts zog. Daher fielen bei den stärkeren Intensitäten die Niederschläge auch überwiegend als Schnee (Abb. 3), 3 bis 10 Zentimeter wurden aus diesem Gebiet am Morgen gemeldet.

Die niedrigeren Temperaturen haben wir dabei dem Vormarsch polarer Luftmassen zu verdanken, die sich nach Durchzug von Orkan Emma und Sturmtief Fee bei uns für ein paar Tage einnisten. Dabei werden wir in den kommenden Nächten auch mit leichtem bis mäßigem Frost und Glätte rechnen müssen.

Kommt der Winter nun im März?

Grundsätzlich nicht, wenn, dann schneit es heute und morgen am Alpenrand und generell in höheren Lagen. Im Flachland ist selbst, wo Schneeschauer niedergehen, tagsüber bei Plusgraden schon wieder Tauen angesagt. Außerdem reichen oft auch die Niederschläge nicht aus: nur einzelne Schnee-, Schneeregen- oder Graupelschauer gehen nieder, und zum Donnerstag, dem 6.3., macht sich von Nordwesten schon wieder mildere Luft mit dichten Wolken und Regen bemerkbar.

Auch bis Mitte des Monats zeigt der März keine Neigung zur Einwinterung. Schaut man sich die Höhenkarte aus dem Mittel mehrerer Modellberechnungen an (Abb. 4), so erkennt man, dass sich die kälteste Luft östlich von Deutschland befindet, auch zu sehen an den Temperaturen in ca. 1,5 km Höhe (Abb. 5). Zwar sind ein paar Intermezzi so wie am heutigen 4.3. besonders nach Osten hin möglich, für eine Schneedecke sieht es jedoch sehr unwahrscheinlich aus, zumal Deutschland zwischen höherem Luftdruck über Frankreich und Großbritannien und tieferem über der Barentssee (Abb. 6) häufig nordwestliche Strömung über die verhältnismäßig milde Nordsee zu erwarten hat.

Auch die 15-Tages-Ensemble-Prognosen in Abb. 7 sprechen ein ähnliches Bild. Nach der eher kühlen Phase in den kommenden zwei Tagen pendelt sich das Temperaturniveau auf für die Jahreszeit übliche Werte ein. Damit hat Schnee tagsüber kaum eine Chance. Auch die 28-Tages-Prognose vom 28. Februar , aus unserem Energieportal MC Energy zeigte bereits, dass nach einer kurzen kalten Phase eher durchschnittliche Temperaturen für den März zu erwarten sind (Abb. 8, gelbe Linie: durchschnittlicher, zu erwartender Temperaturverlauf, gestrichelte Linie: langjähriges Mittel).

Subjektiv kühler

Nach diesem überdurchschnittlich milden Winter werden uns dabei normale Temperaturen vermutlich kühl vorkommen. Dies wird jedoch schnell relativiert, wenn man sich einen März betrachtet, der tatsächlich zu kühl war: den März 2006. Als Beispiel sei hier der 12.03.06 mit den Höchsttemperaturen (!) in Abb. 9 gezeigt: häufig gab es hier Dauerfrost, exemplarisch besonders für die Mitte des Monats.

Richtig winterlich wird es, wenn man sich die Schneehöhen zu diesem Termin betrachtet (Abb. 10, in cm). In diesem Licht betrachtet wirkt der jetzige März schon gleich viel milder...